Ideologisch motivierte Straf- und Gewalttaten basieren häufig auf fremdenfeindlichen, rassistischen und antisemitischen Motiven. Eine aggressiv-nationalistische Ideologie führt dabei zu einer anhaltenden Thematisierung von Gewalt, die sich in zahlreichen Debatten verschiedener Szenen –insbesondere in Internetforen – zuspitzt und eine grundsätzlich vorhandene Gewaltbereitschaft befördert.

Angesichts dieser Problemlage ist der Einbezug von und die Verständigung mit gefährdeten Jungen und jungen Männern wichtig. Nicht nur, dass die Bewältigung von Gewalt. Fremden- und Menschenfeindlichkeit thematisiert werden muss, es muss präventiv und positiv auf die einzelnen Lebensgeschichten eingegangen und die der Denkweise und Handlung zugrundeliegenden Gefühle und Emotionen betrachtet und bearbeitet werden. Auf dieser Basis werden praktische und konkrete Handlungsansätze entwickelt.

In den Trainings wird schrittweise vorgegangen, damit sich das Gelernte in die Alltagsrealität umsetzen lässt. Gleichzeitig setzt man nicht alles auf eine Karte, da man fortwährend neue Einsichten gewinnt und Konfliktlösungen erprobt werden.

Wenn die Jungen und jungen Männer ihre eigene positive Kraft spüren, eigene Entscheidungen treffen und für die Handlungen Verantwortung übernehmen, erfahren sie Selbstwirksamkeit. Sie gewinnen Selbstachtung und Selbstbewusstsein – eine Grundlage für einen positiven Lebensverlauf.

Das modulare Programm thematisiert vielfältige Konfliktsituationen, Gefühle und Emotionen auf der Basis von eigenen Biografien. Im Mittelpunkt stehen die Selbstreflexion, der Erwerb von Wissen und die praktische Anwendung erworbener Lösungsstrategien. Die eigene Lebens- und Konfliktdynamik kann dadurch erkannt und zum Positiven verändert werden.

Jungen und junge Männer entwickeln im Lernprozess u. a. Kritik- und Urteilsfähigkeit. Sie werden zu Baumeistern des eigenen Lebens.

Das Programm basiert auf der Reformpädagogik, Kriminalitätsprävention, Sozial- und Entwicklungspsychologie.